Die Reitausbildung in der Kavallerie war im Sinne des Militärs natürlich darauf ausgerichtet die geforderten Leistungen erfüllen zu können. Deshalb änderten sich auch Reitweise und Reitstil über
die Jahrhunderte immer wieder um den neuen Anforderungen der Kriegsführung gerecht zu werden. Somit war die Reitweise der Kavallerie ein Gebrauchsreiten und kein Selbstzweck. "Sport" in dem Sinne
gab es erst relativ spät, wobei sich der heutige Reitsport mit all seinen Einzeldisziplinen aus der Kavallerie entwickelte.
Diese Überlegung ist notwendig um unser Ausbildungsschema verstehen zu können. Es geht nämlich nicht um eine möglichst außerordentliche Einzelleistung oder Perfektion in einer Einzeldisziplin, sondern um eine möglichst umfassende und vielfältige Ausbildung von Pferd und Reiter. Vor nicht all zu langer Zeit nannte man dies "Campagneschule", der Begriff ist heute vielen leider nicht mehr bekannt, und er beschreibt unsere Aktivitäten recht gut.
Wie bereits im Teil "Pferdeausbildung" angesprochen, ist ein weiterer Grundsatz unserer Ausbildung, dass diese sehr bald in der Abteilung erfolgt. Natürlich brauchen die Reiter auch Einzelunterricht, aber sehr vieles kann man in der Gemeinschaft deutlich schneller lernen als alleine.