Eine für uns Reiter einerseits große Herausforderung, andererseits jedoch mit großem Spaßfaktor verbunden ist das Waffenreiten. Entsprechend unserer Vorbilder wird mit Säbel, Pistole und Lanze
trainiert.
Was sind die Grundlagen für das Waffenreiten.
Das Pferd betreffend sind intensiv Gelassenheitsübungen nötig um die Pferde sowohl an die Waffen wie auch die ziele zu gewöhnen. Ein gestresstes scheuendes Pferd ist beim Waffenreiten,
insbesondere bei Vorführungen keine große Hilfe. Dieses Training muss entsprechend behutsam und oft über Monate und Jahre aufbauend gestaltet werden.
Die Reiter müssen in der Lage sein einhändig in allen Gangarten das Pferd unter Kontrolle zu haben. Somit ist es schon bei der Dressurausbildung nötig dies zu üben und besonders auf Gewicht- und
Schenkelhilfen ein großes Augenmerk zu legen. Das Bekämpfen der Ziele selbst ist letztlich eine Geschicklichkeitsübung, bei der das Reiten automatisiert geschehen muss damit man sich auf die
Ziele konzentrieren kann.
Bezüglich der Waffen werden für Anfänger natürlich Atrappen verwendet (zB Holzsäbel). Später dann reiten wir zum teil mit Originalwaffen, zum Teil mit Nachbauten da etwa beim Säbel schon auch
eine Wirkung der Waffe entscheidend ist. Hierzu siehe auch den Bereich "Ausrüstung".
Der Säbel war die Hauptwaffe der k.u.k. Kavallerie bis in den Beginn des 1.Weltkrieges hinein. Zu allererst sind die Pferde an den Säbel zu gewöhnen. Auch die Säbelscheide ist anfänglich
möglicherweise ungewohnt, weil sie beim Reiten ja gegen die Flanke des Pferdes stößt. Auch das Blitzen des Säbels, das Geräusch beim Ziehen oder Versorgen des Säbels oder das Schwirren der Luft
bei kräftigen Säbelschwingungen muss den Pferden langsam als ungefährlich vermittelt werden.
Als Waffe kann der Säbel bevürzugt zum Schlagen aber auch zum Stechen verwendet werden. daher wird beides geübt. Wir verwenden Ziele zum Schlagen (Weidenruten, Holzklötze, Strohgebinde, Kürbise,
etc.) und zum Stechen (Luftballons, Ringe, Strohsäcke, etc.). dabei soll letzlich sowohl der Schlag wie auch der Stich mit voller Kraft ausgeführt werden.
Die Ziele werden hierbei auf drei verschiedenen Höhen positioniert. Am Boden liegende Ziele zum Stechen sollen liegende Infanterie darstellen, mannhohe Ziele stehende Infanterie und Ziele auf
Reiterhöhe eben Reiter zu Pferd.
Die Details der Säbelübungen entnehmen wir dem Exerzierreglement.
Offiziere und Unteroffiziere waren mit dem Revolver oder einer Pistole bewaffnet. Diese war aber auch eine Nahkampfwaffe, da ein Bekämpfen vom Pferd aus mit der Pistole gegen weiter entfernte
Ziele nicht sicher gezielt möglich ist.
Wir verwenden hierzu Schreckschuss Pistolen und Revolver mit Schwarzpulver-Platzpartonen. Der austretende Schmauch reicht aus um Luftballons auf niedrige Distanz zum Platzen zu bringen.
Gleichzeitig wesentlich natürlich die Schussfestigkeit des Pferdes, die als weiteres Ausbildngsziel gilt. Diese Übung wird nicht von allen absolviert, jedenfalls aber von den Offizieren, aber
auch von interessierten Dragonern.
Es ist wohl richtig, dass die k.u.k. Kavallerie um 1900 schon lange keine Lanzenreiter mehr in Verwendung hatte, jedoch wird im Reglement eindeutig darauf hingewiesen, dass auch das Üben mit der Pike zu trainieren sei. Für uns spielt das Training mit der Lanze auch eine rolle in Hinblick einer möglichen zukünftigen Teilnahme bei "Kavallerie-Reit-Sport Veranstaltungen" bei denen international die Lanze als Standartwettbewerb gilt. Wir haben einerseits Übungslanzen, andererseits auch Holzlanzen.