Das gemeinsame Exerzieren ist eines der drei wesentlichen reiterlichen Ausbildungsinhalte. Früher war das Exerzieren (also das Reiten auf Kommandos) unbedingt nötig um große Menge an Reitern
schnell und koordiniert bewegen zu können. Früher einmal waren dies oft tausende von Pferden auf ein Mal.
Grundprinzip des Exerzierens ist es, dass es festgelegte Kommandos gibt wozu es eine entsprechende festgelegte Auführung gibt. Hinter den Kommandos und deren Ausführung steht eine
jahrhundertelange Tradition die sowohl militärische Notwendigkeit wie auch reiterliche reiterlichen Grundlagen betrifft. Daher ist es unser Bestreben das Reglement wirklich sehr exakt umzusetzen,
denn nur so können die Feinheiten beachtet werden. Dann erschließt sich einem auch die Erkenntnis, dass die Ausführung der Kommandos nicht wahllos alleine militärischen Bedürfnissen genügen
sondern dahinter eben sehr viel Pferdekenntnis steckt.
Im zivilen Bereich würde man das Exerzieren am ehesten mit dem Quadrille-Reiten vergleichen können. Der Unterschied ist jedoch, dass zu keinem vorab festgelegten Kürprogramm geritten wird,
sondern frei aufgrund der momentanen Entscheidung des Kommandanten. Es stehen also die Bausteine fest welche der Kommandant so zusammenfügt wie es ihm nötig erscheint.
Es wird auch generell in der Abteilung geritten, Einzelfiguren gibt es nicht.
Rein reiterlich sind die Anforderungen jedoch ähnlich. Es wird in engen Seitenabständen geritten, auf entsprechende Seitenrichtung ist in den Bewegungen zu achten. Dies wird umso schwieriger um
so mehr Reiter gemeinsam Exerzieren. Auch wird in allen Gangarten exerziert mit entsprechenden Tempowechseln. Die Reiter müssen auch in der Lage sein einhändig reiten zu können da beim Exerzieren
oft mit ergriffenem Säbel geritten wird. Trab wird grundsätzlich ausgesessen.
Auch das Exerzieren betreffend haben wir ein ausführliches Ausbildungsskriptum Exerzieren zusammengestellt.